Barrierefreiheit in Koblenz-Süd

Veröffentlicht am 05.02.2018 in Ortsverein

Lange Wege am Hauptbahnhof, unüberbrückbare Bordsteine oder kaum nutzbare Treppenlifte – wo in der Südlichen Vorstadt Probleme für Personen im Rollstuhl im wahrsten Sinn des Wortes ‚auf der Straße liegen‘, davon konnten sich Mitglieder des Vorstands kürzlich selbst ein Bild machen.

Wolfgang Wermter ist seit Anfang 2017 auf seinen Elektro-Rollstuhl angewiesen. Doch eine Fahrt durch die Südliche Vorstadt stellt ihn an verschiedenen Stellen vor große Probleme. Einige der problematischen Punkte ließen sich der Ortsvereinsvorsitzende Dr. Thorsten Rudolph, sein Stellvertreter Martin Lips, Bildungsbeauftragter Martin Schlüter und Ortsvereinsmitglied Nadine Kaiser am vergangenen Samstag zeigen.

Start des Stadtteilrundgangs war der Rollstuhlaufzug an der Fußgängerunterführung zwischen Hohenzollern- und Schützenstraße. Grundsätzlich ist der speziell für Rollstühle konzipierte Aufzug eine sehr gute Idee, allerdings stellte es sich als äußerst schwierig heraus, aufgrund des Gefälles des Bürgersteigs sowie der weiteren baulichen Umstände, den Aufzug überhaupt bedienen zu können. Die Gefahr, mit dem Rollstuhl umzukippen war hier laut Wolfgang Wermter durchaus gegeben.

Ebenfalls sehr problematisch ist die Situation rund um den Schenkendorfplatz. Hier findet sich sowohl auf Seite der Sparkassenfiliale als auch auf den gegenüberliegenden Seiten von Franken- und Schützenstraße kein adäquat abgesenkter Bordstein. So ist es RollstuhlfahrerInnen nicht möglich, ohne große Umwege, die sie teilweise auf der Fahrbahn zurücklegen müssten, die Filiale der Sparkasse zu erreichen. Schnell wurde klar, dass es gerade die nicht genügend abgesenkten Bordsteine eines der Hauptprobleme sind. So konnten sich die Süd-Genossen davon überzeugen, dass auf der Ecke Hohenzollern- und Sachsenstraße der Bürgersteig zwar leicht abgesenkt wurde, aber durch seine Höhe von sechs bis sieben Zentimetern für Wolfgang Wermters Rollstuhl ein fast nicht zu überwindendes Hindernis darstellt. „Wer im Rollstuhl sitzt und beim Fahren vielleicht ein bisschen unsicher ist, der kommt hier nicht über die Straße“, so Wermter. Auch am Hauptbahnhof erwarten RollstuhlfahrerInnen lange Wege, um beispielsweise die Mittelinsel des Busbahnhofs zu erreichen und vor allem für Ortsunkundige existiert leider keine Beschilderung.

Der Ortsvereinsvorsitzende Dr. Thorsten Rudolph zog nach dem über einstündigen Rundgang ein positives Resümee: „Vielen Dank an Wolfgang Wermter, der uns sensibilisiert hat für die Thematik der Barrierefreiheit. Die problematischen Stellen haben wir fotografisch dokumentiert, um sie der Stadtverwaltung mit der Bitte um Prüfung zukommen zu lassen, sodass die Mängel hoffentlich behoben werden können.“

 
 

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